Steuerliche Auswirkungen: Gehalt vs. Gewinn für Gesellschafter-Geschäftsführer

1. Einleitung

Die steuerliche Gestaltung des Einkommens ist für Gesellschafter-Geschäftsführer von entscheidender Bedeutung. Die Wahl zwischen einem Geschäftsführergehalt und einer Gewinnausschüttung kann erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtsteuerlast haben. Doch welche Option ist vorteilhafter? In diesem Beitrag vergleichen wir die steuerlichen Belastungen und ermitteln, bis zu welchem Gehalt eine Gehaltszahlung günstiger ist als eine Ausschüttung.

2. Besteuerung des Gesellschafter-Geschäftsführer-Gehalts

Ein Gehalt als Geschäftsführer unterliegt der Einkommensteuer und der Sozialversicherung. Die steuerlichen Aspekte umfassen:

  • Lohnsteuer & Einkommensteuer: Das Geschäftsführergehalt unterliegt dem regulären Einkommensteuertarif, der progressiv gestaltet ist.
  • Sozialversicherungsbeiträge: Abhängig von der Beteiligungshöhe kann Sozialversicherungspflicht bestehen.
  • Betriebsausgabenabzug: Für die GmbH stellt das Gehalt eine Betriebsausgabe dar, die den steuerpflichtigen Gewinn reduziert.

3. Besteuerung der Gewinnausschüttung

Alternativ kann der Gewinn nach Steuern an die Gesellschafter ausgeschüttet werden. Die steuerliche Behandlung sieht folgendermaßen aus:

  • Kapitalertragsteuer & Abgeltungsteuer: Ausschüttungen unterliegen einer Kapitalertragsteuer von 25 % zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer.
  • Teileinkünfteverfahren: Alternativ kann eine Besteuerung mit dem Teileinkünfteverfahren (60 % des Gewinns unterliegen der Einkommensteuer) gewählt werden.
  • Keine Betriebsausgaben: Die Ausschüttung ist für die GmbH keine abzugsfähige Betriebsausgabe.

4. Vergleich der Gesamtsteuerbelastung

Die Wahl zwischen Gehalt und Ausschüttung hängt von der individuellen Steuerbelastung ab. Grundsätzlich gilt:

  • Bei höheren Einkommen führt die progressive Einkommensteuer zu einer steigenden Steuerlast.
  • Die Sozialversicherungsbeiträge erhöhen die Belastung beim Gehalt zusätzlich.
  • Eine Ausschüttung ist aufgrund der pauschalen Besteuerung oft steuerlich günstiger.

5. Bis zu welchem Gehalt ist die Gehaltszahlung vorteilhafter?

Je nach Steuerprogression und Sozialversicherungsstatus ergibt sich eine kritische Grenze, bis zu der ein Gehalt günstiger ist. Eine allgemeine Faustregel besagt:

  • Ein Jahresgehalt bis ca. 80.000–100.000 € kann oft vorteilhafter sein, insbesondere wenn Sozialversicherungspflicht besteht.
  • Bei höheren Einkommen wird eine Gewinnausschüttung zunehmend attraktiver, insbesondere wenn das Teileinkünfteverfahren genutzt wird.

6. Fazit & Empfehlung

Die optimale Gestaltung zwischen Gehalt und Ausschüttung erfordert eine individuelle Steuerplanung. Während ein Gehalt Vorteile durch die Betriebsausgabenwirkung bietet, kann eine Ausschüttung eine geringere Gesamtsteuerbelastung aufweisen. Entscheidend sind Faktoren wie die Höhe des Einkommens, die Sozialversicherungspflicht und die individuelle steuerliche Situation. Eine detaillierte Beratung durch einen Steuerberater ist daher empfehlenswert.

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Benjamin Taubert

Wirtschaftsprüfer

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